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Dossier Wasserqualität Schweiz (BAFU)

Erfahren Sie in dieser Artikelsammlung mit Beiträgen von Experten mehr über die Wasserqualität in den Schweizer Gewässern und im Grundwasser, über Umweltgifte und Mikro-Verunreinigungen, als auch punkto Biodiversität, über die Gefahren durch Chemikalien und Überdüngung für Wasserlebewesen. Lesen Sie, wie die Qualität des Wassers verbessert werden könnte, und wie die Lebensräume aufgewertet werden müssten mit Renaturierungsprojekten von Fliessgewässern, die ein Jahrhundert lange Arbeit bedingen. 

Ganzes Dossier mit weiteren Beiträgen als PDF zum Download: 

Themenliste aus dem Dossier Wasserqualität (BAFU):

HISTORIE 

Vom lokalen Verbot zum umfassenden Schutz. Meilensteine des Schweizer Gewässerschutzes. 

Am Anfang stand die Angst vor Seuchen und bedrohten Fanggründen. Erste Gesetze zum Schutz der Gewässer um 1880 verboten das Einleiten von Schmutzwasser in Fischereigründe. Als klar wurde, dass ein Zusammenhang besteht zwischen versickerndem Abwasser und Krankheiten, die über das Trinkwasser verbreitet werden, wurden vermehrt Quellen abseits der grossen Siedlungen genutzt. Ab den 1950er-Jahren, als Seen durch zu viele Nährstoffe am Algenwachstum erstickten und schäumende Flüsse Irritation hervorriefen, nahm der Gewässerschutz an Fahrt auf. 1971 wurde die Reinigung von Abwasser gesetzlich vorgeschrieben. Auch Schutzzonen bei Grundwasserfassungen zur Sicherung der Trinkwasserressourcen wurden Pflicht. Treibende Kraft war vielfach die Bevölkerung. Die Fischer etwa sorgten immer wieder für politischen Druck. Die später zurückgezogene Volksinitiative «Lebendiges Wasser» führte 2009 zur Revision des Gewässerschutzgesetzes. Das Ziel: Flüsse, Bäche und Seen sollen wieder naturnäher werden. Das bislang letzte Kapitel in der Geschichte des Schweizer Gewässerschutzes ist eine Strategie gegen Mikroverunreinigungen in den Gewässern, die zurzeit umgesetzt wird. Text: Lucienne Rey (PDF Umwelt-Wasserqualität Dossier / Seiten 1-3)

WASSERQUALITÄT UNSERER GEWÄSSER

Das Glas Wasser ist erst halb voll. Die Wasserqualität unserer Bäche, Flüsse und Seen lässt noch zu wünschen übrig. 

Die Gesundheit unserer Flüsse, Bäche und Seen – oder mit anderen Worten, der ökologische Zustand unserer Gewässer – hängt von mehreren Faktoren ab. Einer davon ist die Wasserqualität, dem dieses umwelt-Dossier gewidmet ist. Darunter werden «stoffliche Einträge» in die ober- und unterirdischen Gewässer verstanden. Art und Herkunft von Verschmutzungen erläutert die Grafik auf den Seiten 14/15. Der Schutz vor Verunreinigungen steht beim Grundwasser, unserer wichtigsten Trinkwasser-Ressource, im Vordergrund. Zusätzlich zur Wasserqualität wirken sich zwei weitere Bereiche auf die Gewässerbiologie aus: Lebensraum sowie Wasser- und Geschiebeführung. Der Lebensraum vieler Gewässer ist durch Verbauungen stark beeinträchtigt. Ein gesundes Gewässer braucht aber auch genügend Wasser und Geschiebe. Vor allem die Wasserkraftnutzung wirkt sich negativ auf diese Aspekte aus. In ihrer Kombination haben die drei Bereiche positive oder negative Folgen für das Wohlergehen von Flora und Fauna.

Gewässer sind zum Teil mit Umweltgiften belastet

Beispiel "Limpach". Sein Zustand ist aus ökologischer Sicht kritisch. Der unscheinbare, nicht eben idyllische Limpach zeigt gemäss NAWA-Monitoring ein ähnliches Bild wie viele der Bäche im Schweizer Mittelland. Bezogen auf die ganze Schweiz belegen die NAWA-Untersuchungen, dass die Belastung mit Nährstoffen in kleinen und mittleren Bächen und Flüssen punktuell immer noch zu hoch ist, obwohl heute weniger Nitrat und vor allem weniger Phosphat in die Oberflächengewässer gelangen, als vor dem Bau des ARA-Netzes.

Mit Umweltgiften belastet sind die Gewässer vor allem, wenn sie Pestizide aufnehmen. Problematisch sind auch zu viele Nährstoffe aus der Landwirtschaft oder ungenügend verdünntes gereinigtes Abwasser.

Dieses Wasser ist zwar von den herkömmlichen Schmutz- und Schadstoffen gereinigt, enthält aber immer noch Mikro-Verunreinigungen. Dabei handelt es sich unter anderem um Rückstände von Pestiziden, Medikamenten, Kosmetikprodukten oder Holzschutzmitteln.

So weit der Blick auf Bäche und Flüsse, doch wie steht es um die Wasserqualität der Schweizer Seen?

Auch bei diesen ist die Belastung mit Nährstoffen stark zurückgegangen. Allerdings sind einzelne von ihnen in Gebieten mit intensiver Viehmast noch immer allzu stark mit Phosphat belastet. Das gilt zum Beispiel für den Baldegger und den Zugersee. Phosphat führt zu starkem Wachstum von Algen. Nach ihrem Absterben wird beim Abbau viel Sauerstoff verbraucht, der den Seen in der Folge fehlt und zu einer Verarmung der Artenvielfalt führt. Als Gegenmassnahme werden verschiedene Gewässer künstlich belüftet – zum Teil seit Jahrzehnten.

«Rund die Hälfte der grössten Seen erfüllt die gesetzlichen Vorgaben zum Sauerstoffgehalt nicht», sagt Gewässerspezialistin Yael Schindler.

Baden ist bedenkenlos möglich

Allen Defiziten zum Trotz ist «die hygienische Wasserqualität der Schweizer Seen und Flüsse sehr gut», wie das BAFU in seinen Informationen zur Badewasserqualität festhält. Das bedeutet, dass die Belastung der Badegewässer mit krankheitserregenden Keimen gering ist. Zu Recht also baden wir Sommer für Sommer mit grösstem Vergnügen in Bodensee, Aare und Lago Maggiore – und dies oft mitten in der Stadt. Ausländische Besucher trauen bei diesem Anblick ihren Augen nicht. Die Charles River Conservancy etwa, eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, «urban swimming» in Boston zu ermöglichen, schrieb nach einer Studienreise in die Schweiz: «Aus dieser Erfolgsgeschichte können wir lernen, was es braucht, um eine amerikanische Premiere zu schaffen: einen Charles River, der sauber genug ist für Fische und für eine Rückkehr des öffentlichen Schwimmens.»

Neben dem Zustand von Seen und Flüssen ist die Qualität des Grundwassers von unmittelbarer und grosser Bedeutung für die Schweiz. Verborgen im Untergrund, ist es unsere wichtigste Trinkwasser-Ressource – mehr als 80 Prozent davon werden aus Grundwasser gewonnen. Im Gegensatz zu Flüssen und Bächen ist dieses von Natur aus durch intakten Boden relativ gut geschützt und besitzt eine «insgesamt gute Qualität», wie die landesweit repräsentativen Daten der Nationalen Grundwasserbeobachtung NAQUA zeigen.

Unser Grundwasser - lebenswichtige und verletzliche Ressource

Beim genauen Hinschauen zeigen sich auch hier Probleme. «Substanzen, die besonders langlebig und gleichzeitig sehr mobil sind, können auch bis ins Grundwasser gelangen», sagt Miriam Reinhardt, die in der Sektion Hydrogeologische Grundlagen des BAFU für die Grundwasserqualität verantwortlich ist. So finde man hauptsächlich in Ballungsräumen und landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten Spuren von Fremd- und Schadstoffen im Grundwasser. «Vor allem Rückstände von Düngemitteln und Pestiziden gelangen durch den Boden ins Grundwasser und beeinträchtigen die Wasserqualität nachhaltig», stellt die Koordinatorin des NAQUA-Monitorings fest.

Landesweit sind die Werte von Nitrat oder von Pestizid-Rückständen an rund 30 % der NAQUA-Messstellen signifikant erhöht.

Und auch die Siedlungsentwässerung hinterlässt lokal unübersehbare Spuren im Grundwasser. Zum Beispiel, wenn über die Kläranlagen Rückstände einzelner Arzneimittel in die Fliessgewässer und von dort bis ins ufernahe Grundwasser gelangen. Für punktuelle Einträge von chlorierten Kohlenwasserstoffen sind dagegen meist Altlasten verantwortlich. Deren Sanierung ist gesetzlich vorgeschrieben und stellt ein Mehrgenerationenprojekt dar. Da sich Grundwasser im Gegensatz zu Bächen und Flüssen nur langsam erneuert, werden Verunreinigungen kaum oder nur sehr langsam abgebaut. «Umso wichtiger ist es», so Miriam Reinhardt, «problematische Substanzen frühzeitig zu erkennen und das Grundwasser nach dem Vorsorgeprinzip bestmöglich vor dem Eintrag von Fremdstoffen zu schützen.» Der Schweizer Gewässerschutz hat viele seiner Ziele erreicht. Doch was ist zu tun, damit diese Geschichte auch erfolgreich weitergeschrieben wird? Handlungsbedarf besteht vor allem in zwei grossen Bereichen. Einerseits müssen wir etwas gegen die Mikroverunreinigungen aus den dicht besiedelten Gebieten tun. Andererseits geht es um die Rückstände von Pestiziden und Düngemitteln, die direkt oder indirekt über Drainagen von den Feldern in Flüsse und Bäche eingetragen werden. «Bei den Mikroverunreinigungen aus den dicht besiedelten Gebieten liegt der Weg bereits klar vor uns», erklärt Yael Schindler. «Das Parlament hat beschlossen, die Abwasserreinigungsanlagen technisch so aufzurüsten, dass sich diese Belastungen zu einem grossen Teil eliminieren lassen.» Ziel ist, mehr als die Hälfte des Schweizer Abwassers mit einem weiter gehenden Verfahren zur Elimination von Mikroverunreinigungen zu behandeln. Dazu werden in den kommenden Jahren die wichtigsten Anlagen ausgebaut.

Deutlich schwieriger sieht die Situation bei den Pflanzenschutzmitteln aus. Um zu verhindern, dass kleinere und mittlere Bäche und Flüsse stark belastet werden, braucht es grosse Anstrengungen in der Landwirtschaft. Aus diesem Grund wurde ein Aktionsplan zur Risikoreduktion und zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erarbeitet. Um die Risiken von Pflanzenschutzmitteln massgeblich einzudämmen, ist eine Vielzahl von Massnahmen gefragt (siehe Beitrag auf Seite 21 ff.). Die Herausforderungen Handlungsbedarf gibt es auch beim Schutz unserer wichtigsten Trinkwasserressource, des Grundwassers. Weil die Siedlungsentwicklung weitgehend ungebremst voranschreitet, kommen Grundwasserfassungen immer stärker unter Druck (siehe Beitrag auf Seite 33 ff.). Und schliesslich müssen wir auch dafür sorgen, dass die Infrastruktur unterhalten wird, die uns mit Trinkwasser versorgt – und unser Abwasser beseitigt. Die Investitionen in das Innenleben des Wasserschlosses Schweiz gewissermassen.

Bloss nützen all diese Anstrengungen zur Verbesserung der Qualität des Wassers wenig, wenn nicht auch die Lebensräume aufgewertet werden.

Ein von Pestiziden befreiter Bach bleibt für Tiere und Pflanzen eine lebensfeindliche Umgebung, wenn er durch ein Beton-Korsett eingeengt ist. Darum sollen unter anderem bis Ende dieses Jahrhunderts 4000 Kilometer Fliessgewässer revitalisiert werden – eine Herkulesaufgabe.

Und noch einen Aspekt gilt es zu beachten: die Folgen des Klimawandels.

Dieser wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeit negativ auf die aquatischen Ökosysteme auswirken. Auch vor diesem Hintergrund müssen unsere Bäche, Flüsse und Seen naturnäher und damit widerstandsfähiger werden. «Nur in gutem Zustand können die Gewässer all ihre Funktionen erfüllen», erklärte BAFU-Direktor Marc Chardonnens den am Limpach versammelten Medienleuten. «Sei es als Trinkwasserlieferanten, als Naherholungsgebiete für die Bevölkerung oder als Lebensräume für Pflanzen und Tiere.." (PDF Umwelt-Wasserqualität Dossier / Seiten 6-10)

BIODIVERSITÄT

Viel Stress für Arten unter Wasser. Im Wasser ist die Biodiversität besonders gefährdet. 

Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der Schweiz sind Gewässertiere und -pflanzen übervertreten. Das hat nicht nur, aber auch mit der Wasserqualität zu tun. Text: Hansjakob Baumgartner (PDF Umwelt-Wasserqualität Dossier / Seiten 11-13)

URSACHEN DER WASSERVERSCHMUTZUNG

Verschmutzungsquellen im Überblick. Über mögliche Ursachen von Wasserverunreinigungen. 

Seen, Flüsse und Bäche, aber auch das Grundwasser werden aus unterschiedlichen Quellen belastet. Mehrere Grafiken zeigen einen Überblick über die wichtigsten Verursacher solcher Verschmutzungen. Es wird einsehbar, auf welchen Wegen Nähr- und Schadstoffe ins Wasser gelangen, und illustriert die unterschiedlichen Verbreitungswege sowie die Auswirkungen auf die Umwelt. (PDF Umwelt-Wasserqualität Dossier / Seiten 14-19)

KLEINE FLIESSGEWÄSSER

Idyllisch plätschernde Lebensadern. Kleine Fliessgewässer unter Druck.

Bäche und Flüsse sind aus ökologischer Sicht besonders wertvoll. Für manche Tiere und Pflanzen stellen sie gar den wichtigsten Lebensraum dar. Und die kleinen Fliessgewässer reagieren ganz besonders empfindlich auf Belastungen durch menschliche Aktivitäten, wie eine Tour durch den Kanton St. Gallen zeigt.. Text: Kaspar Meuli; Bilder: Markus Forte, Ex-Press/BAFU  ( PDF Umwelt-Wasserqualität Dossier / Seiten 17-20)

LANDWIRTSCHAFT UND MIKROVERUNREINIGUNGEN

Ein Strauss von Massnahmen. Innovative Ansätze in der Landwirtschaft

Den Schweizer Bächen und Flüssen machen Mikro-Verunreinigungen zu schaffen. Um diese Belastungen zu verringern, gibt es einerseits technische Lösungen bei der Abwasserreinigung. Auf der anderen Seite aber braucht es eine ganze Palette von Massnahmen, um zu verhindern, dass beispielsweise Pflanzenschutzmittel ausserhalb der Siedlungen in die Fliessgewässer gelangen. Innovative Methoden dazu gibt es viele, sie müssen bloss angewendet werden. Text: Cornélia Mühlberger de Preux; Bilder: Flurin Bertschinger, Ex-Press/BAFU (PDF Umwelt-Wasserqualität Dossier / Seiten 21-24)

Weitere interessante Themen im Dossier Wasserqualität:

  1. Diskussion mit Fachleuten zur Zukunft der Trinkwasser-Infrastruktur.
  2. Den Schadstoffen im Rhein auf der Spur. Hightech zur Überwachung der Wasserqualität.
  3. Trügerische Sicherheit im Wasserschloss. Das Siedlungs-Wachstum bedroht Grundwasserfassungen.

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    1 Kommentar


    • SIsdWJVbycp

      sBHJIEguaNX am

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